Dr. Feld Schlafexperte!

Restless Legs Syndrom

Wenn die Beine keine Ruhe finden. Was steckt dahinter?

Kennen Sie das auch, am Abend oder in der Nacht, wenn Sie sich ins Bett legen, beginnen Ihre Beine zu kribbeln, kitzeln, ziehen, brennen oder schmerzen sogar? Unruhige Beine sind in Deutschland nach Migräne die zweithäufigste neurologische Erkrankung. Bislang konnte nicht geklärt werden, woher die Erkrankung kommt. In meinem Beitrag erkläre ich Ihnen wie Sie die Erkrankung erkennen können und wie Sie sich eine erste Linderung verschaffen können.

 

Fünf bis zehn Prozent der Deutschen sind vom Restless-Legs-Syndrom (Unruhige Beine Syndrom)  betroffen. Die Symptome treten vor allem abends und nachts auf, hindern Betroffene am Schlafen.

Ob man es sich gerade vor dem Fernseher oder schon im Bett gemütlich gemacht hat, sie lassen nicht nur die Beine, sondern den ganzen Menschen restless, ruhelos werden.

Die typischen Symptome von Restless-Legs sind:

  • Die Beschwerden gehen bei Bewegung zurück.
  • Der fehlende Schlaf sorgt für depressive Verstimmungen, oder soziale Isolation.
  • Ein Restless-Legs-Syndrom verläuft häufig in Schüben, die Beschwerden werden von Mal zu Mal schlimmer.
  • Kribbeln und Schmerzen in den Beinen können einseitig, beidseitig oder auch abwechselnd auf der einen oder anderen Seite auftreten.
  • Neben den Beinen können auch die Arme oder selten die Brustwand betroffen sein.

 

Mein Tipp für eine schnelle Erste Hilfe

Manchen Betroffenen hilft es, die Muskeln immer wieder fest anzuspannen. Halten Sie die Muskulatur angespannt und zählen Sie langsam bis 5 und entspannen Sie sich wieder. Wiederholen Sie diesen Vorgang 5-mal und kontrollieren dabei, ob es eine Verbesserung eintritt.  Sollte das nicht helfen empfehle ich die Beine zu massieren, kalte Güsse der Wechselbäder durchzuführen.

Als alternative Behandlungsmethoden kann ich auch folgende Therapien empfehlen:

  • Elektrostimulation im Niedrigfrequenz-Bereich
  • pneumatische Kompression (luftdruckgesteuerte Kompression)
  • Kältekammer
  • Behandlung mit Fußmassagegeräten
  • Training auf einem Vibrationsboard

Was können Sie tun, wenn die Erste Hilfe nicht anschlägt?

Leider kommt es in einigen Fällen vor, dass die Zuckungen auch nach den ersten vorbeugenden Maßnahmen nicht aufhören und der persönliche Schlaf auf Dauer erheblich gestört wird. In diesen Fällen ist ein Besuch beim Arzt unerlässlich.

Die Ursachen für die unkontrollierbaren Zuckungen können vielfältige Gründe haben und sind bis heute noch nicht genau erforscht. Die wichtigsten Ursachen finden Sie in meiner folgenden Auflistung:

  • Man geht davon aus, dass es sich bei RLS um eine Störung des Botenstoffwechsels handelt: Der Botenstoff Dopamin im Gehirn wird dabei entweder nicht ausreichend produziert oder vom Nervensystem nicht richtig weiter verwertet.
  • Auch der Eisenstoffwechsel kann in 20% der RLS-Fälle eine Rolle spielen, denn viele Menschen mit dem Syndrom haben eine Eisenmangelanämie (Blutarmut). Hier lindern dann Eisentabletten die Symptome.
  • Einer finnischen Studie zufolge ist das Restless-Legs-Syndrom in einer lokalen Durchblutungsstörung der Beine begründet.
  • Wer bereits an einer Nierenschwäche oder einer Polyneuropathie leidet, hat ein erhöhtes Risiko, gleichzeitig ein Restless-Legs-Syndrom zu entwickeln.

Leider ist eine eindeutige Restless-Legs-Diagnose bis heute schwierig, denn es gibt keine Laborwerte oder Röntgen-Befunde, die die Diagnose eindeutig absichern können.