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Schlafapnoe

Schlafapnoe

Apnoen oder Atemaussetzer entstehen, weil der Zungengrund vollständig nach hinten sinkt und den Rachen dicht macht. Da geht dann erst mal kein Atem mehr durch. Die plötzliche Stille im Raum kann für den Bettnachbarn ganz schön erschreckend sein – oder auch das anschließende heftige Zucken und Aufschnarchen beim Luft schnappen. Für den Apnoiker selbst ist es aber noch viel stressiger, wie Sie gleich sehen werden.

OSAS – das obstruktive Schlafapnoe­syndrom Jeder dritte unbehandelte starke Schnarcher bekommt im Laufe des Lebens ein obstruktives Schlafapnoe­-Syndrom (OSAS). Schuld an der Misere ist das allgemein erschlafft e Gewebe im Rachenraum, aber vor allem das Schnarchen: Weil Gaumensegel und Zäpfchen dabei ständig flattern müssen, leiern sie regelrecht aus. Gemeinsam mit der Zunge lassen sie sich schließlich total hängen und keine Atemluft mehr durch.

Die Atemaussetzer können nur wenige Sekunden, aber auch bis zu zwei Minuten dauern. Ab zehn Sekunden gilt eine Atempause in der Schlafmedizin als Apnoe. Leider wird das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom oft nicht richtig erkannt, auch von einigen Ärzten noch nicht, die das Krankheitsbild gar nicht kennen oder zumindest nicht ernst genug nehmen. Daten aus den USA, die viel mehr epidemiologische Forschung betreiben als wir in Deutschland, zeigen inzwischen schon bei etwa 13 Prozent der Männer und bei sechs Prozent der Frauen ein OSAS. Die Häufigkeit der obstruktiven Schlafapnoe ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Unabhängig davon tritt sie bei Patienten mit Erkrankungen des Herz­-Kreislauf-Systems zwei­ bis dreimal so häufig auf wie bei der Normalbevölkerung. Männer sind öfter betroffen als Frauen.

Das zentrale Schlafapnoesyndrom

ZSAS – das zentrale Schlafapnoe­syndrom »Zentral« wird die Schlafapnoe genannt, wenn die Atemaussetzer mindestens zehn Sekunden lang dauern, der Grund aber nicht ein erschlafft er Rachen ist (wie bei der obstruktiven Schlafapnoe). Hier fehlt vielmehr der Atemantrieb durch das Atemzentrum, sodass weder Luft durchkommt noch Brustkorb und Bauch sich bewegen. Diese Sonderform der Apnoe kommt hauptsächlich bei Patienten mit Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern) und nach einem Schlaganfall vor. Manchmal gibt es Mischformen zwischen zentraler und obstruktiver Schlafapnoe, die man dann »gemischte Apnoe« nennt. Solche Störungen lassen sich meistens nur im Schlaflabor diagnostizieren. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz findet man häufig ein spindelförmiges Atemmuster, das den besonderen Namen »Cheyne­Stokes­Atmung« trägt. Patienten mit zentraler und gemischter Schlafapnoe sollten mit speziellen Beatmungsgeräten behandelt werden (BiPAP ST).