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Schichtarbeit und Nachtschicht

Jobben gegen die Innere Uhr: Schichtarbeit & Nachtarbeit

  1. Eigentlich ist es für die meisten Menschen nicht gut, nachts zu arbeiten. Dennoch gibt es viele Berufe, die auf Nachtschichten nicht verzichten können.

    Wichtige Aufgabe der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Medizin ist es, Schichtarbeitern möglichst gute Umgebungsbedingungen und engmaschige Check-ups zu bieten, um die bei Schichtdienst, insbesondere mit Nachtarbeit, erhöhte Anfälligkeit für Erkrankungen vernünftig in den

    Durch solche Maßnahmen kann man die negativen Auswirkungen von Nachtarbeit oder Schichtdienst allgemein wesentlich verbessern. Das Erkrankungsrisiko steigt mit den Jahren Statistisch gesehen kann ein junger Mensch sechs bis sieben Jahre Schichtdienst mit Nachtarbeit gut wegstecken, danach steigt aber das Erkrankungsrisiko für verschiedene Organsysteme deutlich an. Das bedeutet nicht, dass jeder Schichtarbeiter tatsächlich krank wird. Das bedeutet allerdings, dass eine große Zahl von Schichtarbeitern im Laufe ihres Lebens unter anderem an einem der folgenden Organsysteme Störungen entwickeln kann und wird.

    • Verdauungssystem: Reflux, Gastritis, Reizmagen- und Reizdarmsyndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Fettleber (mit oder ohne Diabetes).
    • Herz-Kreislauf-System: erhöhter Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Koronare Herzkrankheit, Arteriosklerose.
    • Muskel- und Skelettsystem: Verspannungen, Rücken- und andere Schmerzen
    • Nervensystem und Psyche: Auch hier kommt es häufig zu Störungen, wenn Menschen sehr lange Zeit Schichtdienst tun und er ihnen nicht gut bekommt. Typisch sind innere Unruhe, Nervosität, Erschöpfung, Burn-out, Depression und Angststörungen.

     

    Hilfen für Nachtarbeiter

    Wenn Sie nachts arbeiten müssen: Wichtig ist in jedem Fall, dass Ihr soziales Umfeld Rücksicht auf Ihren besonderen Rhythmus nimmt. Dazu gehört zum Beispiel, dass es vormittags einen ruhigen und dunklen Raum gibt, in dem Sie sich nach der durchwachten Nacht ungestört schlafen legen können. Bei Lärm und Licht kann niemand gut schlafen, selbst normale Alltagsgeräusche können stören. Notfalls helfen Schlafbrille und Ohrenstöpsel.

    Setzen Sie sich gleich nach der Nachtschicht eine Sonnenbrille auf – auch wenn das zunächst komisch anmutet – und fahren Sie so nach Hause. Dadurch fällt nicht so viel helles Licht auf die Netzhaut, was das Gehirn aktivieren würde. Eine orange getönte Blueblocker­ Brille filtert den wach machenden Blauanteil des Lichts ganz raus.

    Umgekehrt können Sie sich vor Arbeitsbeginn am späten Abend für 30 Minuten vor eine Bright ­Light­ Lampe setzen und so Ihren Organismus stimulieren und aufs Arbeiten vorbereiten.